Aquarellbilder und Klangraum aus dem Schwarzwald:
Bilder, wie das Rauschen des Regens; wie der Duft von Tannennadeln in der Sonne; wie Barfuß im Moos stehen. Umrahmt von den Klängen des Cellos-
„Wälder, Nebel, Berge und Gewässer haben eine Wirkung auf mich, die so wesentlich ist, dass ich ein überwältigendes Bedürfnis habe, mich mit ihr zu befassen, diese Wirkung zu verstehen und auszudrücken.
Da ist dieses unmittelbare Etwas, das mich erfüllt, wenn ich auf einer Waldlichtung sitze und dem Rauschen eines Bächleins zuhöre. Wenn ich in der Stille der Morgendämmerung ein Reh beobachte oder wenn der Sprühnebel eines Wasserfalls mein Gesicht berührt. Ein Etwas, das sich Jahrzehnte später noch in Sekundenschnelle wieder aus meinen Erinnerungen hervorholen lässt und welches doch niemals ganz greifbar wird. Das ist die Quelle meiner Bilder.“- Sonja Bächle
Mit neun Jahren bin ich in den Südschwarzwald gekommen und habe mittlerweile den Großteil meines Lebens hier verbracht. Schwarzwald ist für mich wilder Thymian, Johanniskraut und Fingerhut, bemooste Steine, Bächlein und kleine Flüsse, Weidbuchen, Tannen, Fichten und aus dem Tal aufsteigender Nebel.
Ich glaube, so richtig kennengelernt habe ich den Nebel erst hier. Seine Ruhe und fließende Lebendigkeit, die unbestimmte Bestimmtheit mit der er unaufhaltsam verhüllt und enthüllt. Nebel entzieht sich menschlicher Kontrolle mehr als die Dunkelheit, selbst für die hellsten Scheinwerfer bleibt er undurchdringlich. Wer schon einmal in verschneiter Landschaft in dichten Nebel geraten ist, weiß, wie Nebel die Welt verschluckt – und wer das Glück hatte, dadurch nicht in eine Notsituation zu geraten, weiß, wie wundervoll sich das temporäre Verschwinden anfühlen kann.
Die Idee Nebel auf Papier einfangen zu wollen, ist offensichtlich absurd, dennoch ist meine Faszination für dieses Naturphänomen so groß, dass ich es immer weiter versuchen muss.
Begleitet wird die Vernissage der in Sattelhof lebenden jungen Künstlerin von der Cellistin Ceciel Strouken aus Raitbach.
Die Niederländische Cellistin Ceciel Strouken hat schon viele besondere Programme zusammen gestellt, wenn ein Thema gefragt ist- so wie bei den tiefgründigen Wald-Bildern von Sonja Bächle, mit der sie in Gespräche auch die Wünsche von der Malerin in Betracht gezogen hat.
In dieser Kontext wird Ceciel drei sehr unterschiedlichen Werke spielen. Das Preludium aus der d-Moll J.S.Bach (1685-1750) Solo-Suite Nr.2. Bach hat d-Moll gewählt für ein Werk von hoch dramatischem Charakter, die Tonart wird auch als ein Ausdruck von Einsamkeit und dramatische Erinnerung gehandhabt.
Das Arioso von James Simon, (1880-1944), ein Jüdischer Komponist im KZ umgekommen, ist ein kraftvolles aber gleichzeitig sehr dunkles Werk aus 1929, Vorbote für die Zeit danach.
Zum Schluss den 10. Caprice vonJM Dall’Abaco (1710-1805) in A-Dur, ein friedliches Stück , wie sein Tonart schon raten lässt, vielleicht mit einem Hauch von Mystik.
Schon seit ihrer frühen Jugend und während des Musikstudiums haben die Schwestern Marjolein Dispa- Knaven und Ceciel Strouken-Knaven intensiv zusammen musiziert. Sie waren Preisträgerinnen beim internationalen „Charles Hennen Kammermusikwettbewerb“ (Heerlen Nl).
Pressetext: Nebelwald-Aquarelle und Cellomusik im Hofgut LEO
Am 4. Februar um 11 Uhr lädt das Hofgut LEO in Gresgen zur Vernissage der Ausstellung der jungen Künstlerin Sonja H. Bächle ein.
Die in Sattelhof lebende Malerin zeigt semi-abstrakte Aquarelle zu den Themen Wald, Licht und Nebel. Sie nutzt den sanften, fließenden Charakter der Aquarellfarbe, um tiefgründige und emotionale Werke zu schaffen, die den Betrachter auf neue Weise in unsere heimischen Waldlandschaften eintauchen lassen. In einem Künstlergespräch mit der Kuratorin des Hofguts wird sie über die Entstehungsprozesse ihrer Bilder erzählen.
Musikalisch begleitet wird die Vernissage von der erfahrenen niederländischen Cellistin Ceciel Strouken aus Raitbach, die in Abstimmung mit der Künstlerin drei sehr unterschiedliche Stücke zusammengestellt hat, um die visuelle Reise zu bereichern. Zunächst mit der Solo-Suite Nr. 2 von J.S. Bach ein dramatisches Präludium in D-Moll, einer häufig mit Einsamkeit und dramatischer Erinnerung in Verbindung gebrachten Tonart. Mit dem Arioso des jüdischen Komponisten James Simon untermalt die Musikerin die Aquarellbilder mit einem kraftvollen, aber gleichzeitig sehr dunklen Werk, während mit der 10. Caprice von J.M. Dall’Abaco in A-Dur, ein friedliches Stück mit einem Hauch von Mystik den Abschluss bildet. So spiegelt die Musik ebenjene Vielschichtigkeit menschlicher Naturerfahrung wider, die sich auch in Sonja H. Bächles Werken zeigt und es entsteht ein lebendiger Dialog zwischen Malerei und Musik.