Das Hofgut LEO hat sich als 1. deutsche regenerative Genossenschaft schon 2023 intensiv mit der Regionalwoche im Herbst um eine Zusammenarbeit mit den Werten der Biosphaere Schwarzwald stark gemacht. Gemeinsam mit Vortragenden der Biosphären-Vertretern gab es so im letzten Herbst lehrreiche und wissenswerte Vorträge über Kräuter der Region, Bienenhaltung, Heilpflanzen, Wissenswertes rund um die Region Gresgen und einen Vortrag über die Ziele der Biosphaere von Herrn Huber und über alemannische Apfelsorten von Dr. Eleonora Zickenheiner. Auch Biosphaeren-Guide Luzia Phillips bot eine Exkursion rund um den Hausberg Rümmelesbühl an.
Nun hat sich das Hofgut LEO ein Projekt zu Herzen gelegt, wo die hauseigene Quelle sicht- und erfahrbar gemacht werden soll und dabei in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Lörrach ein Inklusionsprojekt als Garten der Stille erschaffen werden soll. Das Hofgut LEO hat sich seit seiner Eröffnung als hochwertiger regionaler Kulturanbieter einen Namen gemacht, bis 40 Darbietungen regionaler Kunst- und Kulturschaffenden fanden im Hofgut eine Ausstellungs-Schaffens- und Auftrittsbühne.
Mit dem neuen Musiker-Stammtisch an jedem 2. Mittwoch des Monats unter Leitung von Ben Meech und einer Sommer-Akademie im Juli 2024 finden viele regionale Künstler so einen Ort, ihre Werke vorzustellen. Neben Kunst, Seminarbetrieb und Kultur möchte sich das Hofgut LEO aber auch aktiv an Werten der einzigartigen Natur und Schönheit unserer Landschaft beteiligen und hat deshalb das Projekt „ Stille Wasser gründen tief“ konzipiert. Unter Mitwirkung regionaler Landschaftsgestalter- und Kunstschaffenden soll der grosszügige Hausgarten inmitten des Dorfes Gresgen so durch die hauseigene Quelle „bespielt“ werden.
Kulturleiterin und Kuratorin vom Hofgut LEO Cordula Frei ist zufrieden mit der Entwicklung Genossenschafts- Strategie, einen Ort für regionale Begegnung, Bildung und Kulturentwicklung zu sein. Über zahlreiche Anfragen regionaler Künstler freut sie sich und gemeinsam mit Pressesprecher und Kulturmitarbeiter Wernfried Hübschmann ist man sich einig, die einzigartigen Flächen in und um das Hofgut gut genutzt der Region als Veranstaltungsort zur Verfügung zu stellen. Neben Ausstellungen und Workshops fanden so auch zahlreiche Hochzeiten, Vereinsfeiern und Privatanlässe und weiterbildende Seminare, Jugendfreizeiten oder Vorträge, sowie Autoren-Lesungen ihren Raum.
Im Pressetext des Hofgutes wird nun das für 2024 geplante Gartenprojekt folgendermassen beschrieben:
„Wir gestalten gern und intensiv das Leben im Schwarzwald aktiv mit und nutzen dazu auch öffentliche Fördermittel, um der Natur wieder den Raum zu geben, der ihr zusteht und für ihre Regeneration notwendig ist. Über die Projektförderung des Biosphärengebietes ist es aktuell möglich, für solch regenerativ ausgerichtete Projekte eine Förderung über 70% der benötigten Finanzmittel zu erhalten. Wir haben uns mit einer Antragstellung an dieser Ausschreibung beteiligt.
Für dieses Jahr werden Projekte gefördert, die sich im Schwerpunkt mit dem Thema „Ressource Wasser“ beschäftigen. Für uns eine gute Möglichkeit, für die Flächen rund um das LEO einen inklusives und innovatives Modellprojekt zum Wert von Wasser als natürlicher Ressource für Mensch und Natur zu verankern.
Wir möchten den Verlauf des hauseigenen Quellwassers durch verschiedene Nutzungsbereiche neu und konsequent ökologisch gestalten, dazu gehören Nutzgarten, Wildkräutergarten, Biergarten, Erholungsgarten und ein Raum der Stille. Erleben & Lernen, Informieren & Ausprobieren, Regeneration & Gesundheit sind dabei unsere Leitgedanken bei der naturnahen Ausgestaltung der Wasserläufe.
Ein ganz besonderer Aspekt unseres Projektvorhabens ist: der neue LEO-Garten mit seinen Bächlein und Wasserführungen wird zusammen MIT und FÜR Menschen gestaltet, die durch eine Behinderung bzw. Einschränkung einen besonders sensiblen Zugang zu Natureindrücken haben und dankbar sind für die Gestaltung von reizarmen und zugleich vielgestaltigen Umgebungsräumen. Wir sprechen hier von Persönlichkeitsbildern wie Autisms, von pflegebedürftigen Menschen, Personen mit AD(H)S oder Inselbegabungen und soziale bzw. künstlerische Hochsensibilität.
Und warum machen wir das? Das Element Wasser ermöglicht die bedeutsamsten vitalen Funktionen in den Kreisläufen der Natur. Ohne Wasser gäbe es kein Leben auf der Erde. Entsprechend seiner biologischen und ökologischen Unentbehrlichkeit besitzt Wasser weitreichende handwerkliche, geschichtliche, spirituelle und rituelle Bedeutungsebenen. Als ungeformte Flüssigkeit symbolisiert es für uns die Fülle der Möglichkeiten sowie den Anfang alles Seienden in der „Ursuppe“ der chemischen Evolution sowie auch in den Schöpfungsmythen. Das Wasser ist Symbol der körperlichen, seelischen und geistigen Reinigungs- und Erneuerungskraft und schenkt zugleich auch Sicherheit, Entspannung und Ruhe, wenn sich die Wogen glätten. In den großen Erzählungen und Mythen der Menschheit kommt immer Wasser vor, als Regen, Schnee, Eis, in Flüssen und Meeren (z.B. Odyssee), um auf Wolken zu tanzen oder ein entspannendes Bad zu nehmen. Die Geschichte der Menschheit ist an Verfügbarkeit und Qualität des Wassers schicksalhaft geknüpft.
Selbstverständlich legen wir bei der Projektdurchführung großen Wert auf die Verwendung regional zugänglicher Materialien und die Anwendung alter Techniken wie z.B. die althergebrachte Lehm-Auskleidung der Wasserläufe, die Verwendung von sog. „Dücheln“ (Holzrinnen als Wasserzuläufe für den Nutzgarten oder von hiesigem Robinienholz für die Hochbeete (Kräuter, Gemüse).“
Und nun brauchen wir eure Unterstützung!
Die Bewertung der eingereichten Projektanträge beinhaltet einen Part der Bürgerbeteiligung. Dies Jahr können sich interessierte Bürger/innen am am Dienstag, dem 23. Januar 2024 um 18.00 Uhr im Kurhaus Schluchsee, Tagungsraum Amalienruhe Fischbacher Str. 7, 79859 Schluchsee über alle eingereichten Projektanträge informieren. An dem Abend werden alle Projekte vorgestellt und es gibt auch die Möglichkeit, Nachfragen zu stellen.
Jede/r Bürger/in kann in dem Rahmen bis zu drei favorisierten Projekte „Förderpunkte“ geben.
Bitte unterstützt uns mit eurer Stimme!